BaltCoast: Neues europäisches Ostsee-Projekt gestartet
Die Ostsee gehört zu den am intensivsten genutzten Küstenmeeren der Welt. Damit diese Nutzung nachhaltig gestaltet werden kann und ihr nicht wertvolle System-Eigenschaften zum Opfer fallen, ist ein Abwägen zwischen Nutzung und Schutz auf der Basis wissenschaftlicher Expertise dringend erforderlich. In diesem Spannungsfeld ist das BaltCoast Projekt und sein interdisziplinärer Systemansatz angesiedelt. Ziel ist die Schaffung von benutzerfreundlichen und praxisrelevanten Methoden und Werkzeugen, die es erlauben, wissenschaftliche Erkenntnisse und politische Prozesse systematisch in das komplexe Management von Küstenräumen einfließen zu lassen.
Neue Probleme, Herausforderungen und Aktivitäten in der Küstenzone sollen so interdisziplinärer als bisher bearbeitet werden können. Dieser Systemansatz wird in verschiedenen Fallregionen am Beispiel unterschiedlicher Managementthemen und -prozesse getestet. Alle Fallstudien werden den vollen Systemansatz durchlaufen, um diesen in seiner Eignung als Werkzeug für die Umsetzung nationaler und internationaler Küsten- und Meerespolitik zu testen und fortzuentwickeln. Die deutsche Fallstudie im Oderhaff befasst sich mit der Etablierung von Muschelfarmen zur Verbesserung der Wassertransparenz und zur Nährstoffbindung und -rückgewinnung.
Das Projekt ist auf die Dauer von drei Jahren angelegt und hat ein Finanzvolumen von 3 Mio. Euro. Die Koordination liegt beim Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (PD Dr. Gerald Schernewski, Arbeitsgruppe Küsten- und Meeresmanagement der Sektion Biologische Meereskunde). Die Partnerinstitute des BaltCoast-Projektes sind neben dem IOW: DTU Aqua, Dänemark, Marine Science and Technology Center Klaipeda University, Litauen, Institute of Ecology, Tallinn University, Estland, Unesco Chair in Sustainable Coastal Development, University of Latvia, Institute of Hydroengineering, Gdansk, Polen, Swedish University of Agricultural Sciences, Uppsala, Schweden.
BaltCoast ist eines von acht Forschungsprojekten, die ab dem 1. April 2015 im Rahmen des BONUS Programms – einem Förderprogramm für Ostseeforschung und – entwicklung finanziert werden. Die Mittel für diese Förderung werden von den jeweiligen Ostseeanrainerstaaten (in Deutschland vom BMBF) und von der Europäischen Kommission bereit gestellt. (PM IOW, 02.04.2015)
Mehr Informationen auf www.baltcoast.net