Broschüre „Flaschen, Tüten, Luftballons – Müll in der Ostsee“
Das Thema Müll im Meer steht zunehmend im Fokus der öffentlichen Wahrnehmung und Diskussion. Die Landesregierung MV veröffentlicht daher aktuelle Daten zum Thema Meeresmüll.
„So banal es ist: Müll gehört nicht in die Natur, doch leider finden wir ihn dort immer häufiger und wir alle tragen durch unser Konsumverhalten einen Anteil daran. Gerade in dem sensiblen Naturraum der Küstenzone verursacht angespülter oder zurückgelassener Müll eine große Belastung für Pflanzen und Tiere und führt zu regelmäßigen und aufwendigen Strandreinigungen. Darüber hinaus geben die ökologischen Risiken von Müll im Meer zu denken. Müllteile, wie Tüten oder Schnüre, können Meerestieren zur „Falle“ werden, wenn sie sich darin verfangen. Auch werden Müllpartikel von Meerestieren als vermeintliche Nahrung aufgenommen. Wir stehen hier alle in der Verantwortung und müssen endlich aktiver werden“, erklärte Umweltminister Dr. Till Backhaus.
Darüber hinaus ergeben sich aus der Europäischen Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie sowie zukünftig aus dem Regionalen Aktionsplan Meeresmüll des Helsinki-Abkommens für den Schutz der Ostsee auch rechtliche Verpflichtungen, die Belastung der verschiedenen Meereskompartimente durch Müll zu erfassen und die Einträge zu reduzieren.
Durch das Spülsaummonitoring können seit 2013 detaillierte Informationen über den Müll, der durch Wind und Strömungen an die Küste geschwemmt wird oder vom Strand aus in das Meer gelangt, gesammelt und dargestellt werden. Erste Datenreihen und Informationen sind bereits verfügbar. Die Messdaten von 29 Monitoringstrecken an der Küste Mecklenburg-Vorpommerns liefern folgende vorläufige Erkenntnisse: Im Mittel wurden 68 Müllteile pro 100 Meter Strand gefunden, dabei sind die regionalen und saisonalen Unterschiede erheblich. So wurden am Strand von Zingst durchschnittlich 7 Müllteile/100 m und am Strand von Mukran/Rügen 404 Müllteile/100m im Rahmen des Spülsaummonitorings registriert. In den Frühlingsmonaten März, April und Mai sind die Anspülungen besonders stark. In diesem Zeitraum wurden 35 % der gesamten Müllfunde im Jahresverlauf entlang der Messstrecken erfasst. Der meiste Müll sind Plastikteile mit einem Anteil von 30%, gefolgt von Zigarettenstummeln mit gut 9 %. Letztere sind vor allem in den Tourismussaisonmonaten zwischen Mai und September zu finden.
(PM Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz MV, gekürzt)
Weitere Informationen unter regierung-mv.de