Das größte zusammenhängende Ökosystem der Welt verändert sich

Der Plankton-Teppich im subtropischen Strömungskreislauf des Nordpazifiks erlebt derzeit einen Wandel, der die Produktion von Stickstoff-bindenden Cyanobakterien verstärkt. Wissenschaftler der Universitäten von California (USA), Colorado (USA) und Kiel konnten jetzt nachweisen, dass diese Veränderungen auf den weltweiten Klimawandel zurückzuführen sind. Hierfür haben sie die Zusammensetzung des Planktons über die vergangenen 1.000 Jahre rekonstruiert. Ihre Erkenntnisse werden helfen, frühere und künftige Veränderungen in der Produktivität des offenen Meeres zu verstehen. Darüber hinaus erlaubt die Studie einen tieferen Einblick in den Vorgang, wie Kohlenstoff aus der Atmosphäre an den Grund des Ozeans gelangt.

In der Studie kommen die Wissenschaftler zu dem Schluss, dass der Anteil an Stickstoff-bindenden Bakterien innerhalb des Plankton-Teppichs seit etwa 150 Jahren steigt. Diesen Anstieg führen sie auf die steigengen Temperaturen der Meeresoberfläche und auf die vermutlich abnehmenden Passatwinde zurück. Beide Faktoren haben eine geringere Durchmischung von Oberflächen- und Tiefseewasser verursacht, was wiederrum zu einem geringeren Nährstoffangebot geführt hat. Dadurch wurde das Wachstum der Cyanobakterien gefördert, die der der Atmosphäre Stickstoff entziehen und ihn zu im Meerwasser verfügbaren Nährstoffen umwandeln. Dass diese Dominanz Stickstoff-bindender Bakterien jedoch einen spürbaren Einfluss auf die Effekte der steigenden CO2-Konzentration in der Atmosphäre haben könnte, halten die Wissenschaftler für unwahrscheinlich. Zudem könnten sich in Zukunft die Lebensbedingungen der Cyanobakterien infolge von Ozeanversauerung und geringeren Phosphatangebots verschlechtern.

Mehr Informationen unter uni-kiel.de.


Zurück