Haie und Rochen in Nord- und Ostsee in Gefahr
Um Knorpelfische wie Haie und Rochen in deutschen Meeren ist es schlecht bestellt. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler der Universität Hamburg, die im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) die Situation der Tiere unter die Lupe genommen haben. So seien der Gewöhnliche Stechrochen und der Glattrochen in deutschen Meeresgebieten ausgestorben oder verschollen, wie das BfN am Mittwoch mitteilte. Nagelrochen und Dornhai seien vom Aussterben bedroht, Hundshai und Sternrochen in unterschiedlichen Graden gefährdet.
Die Wissenschaftler analysierten mehr als 27 500 Nachweise von 19 Knorpelfischarten. Neun von ihnen kommen nur unregelmäßig in deutschen Gewässern vor, darunter Riesenhaie, die 2015 und 2016 in der Nähe des Sylter Außenriffs gesichtet wurden.
Das Forscherteam schlägt vor, wirksam gemanagte Meeresschutzgebiete einzurichten. In Nord- und Ostsee heimische Knorpelfische halten sich zum Teil überwiegend am Meeresboden auf und ernähren sich von versteckt lebenden Weichtieren, Würmern, Krebstieren und Fischen.
Daher reagieren sie besonders empfindlich auf intensive Fischerei und Zerstörungen des Meeresbodens mit seinen Lebensgemeinschaften.