Harmonisierung der Messverfahren für Mikroplastik gefordert

In einem Übersichtsartikel in der Zeitschrift Angewandte Chemie stellen Natalia Ivleva, Alexandra Wiesheu und Reinhard Nießner die Erkenntnisse aufgrund einer kritischen Evaluation der bisher geleisteten Studien dar. Im Ergebnis sehen die Forscher der TU München die Notwendigkeit, die analytischen Methoden für eine bessere Vergleichbarkeit zu harmonisieren, auch wenn es bereits erste Harmonisierungsansätze zumindest bei der Untersuchung der Meere gebe. Doch vermissen sie bislang Untersuchungen zu Mikroplastik in Süßgewässern. Hier stehe man noch ganz am Anfang. Dabei gebe es erste Hinweise, dass die Verschmutzung von Flüssen und Seen zwar stark variiere, aber ähnlich ausgeprägt sei wie in den Meeren.

Die Autorinnen und der Autor beleuchten die Vor- und Nachteile des aktuellen Analyseprogramms. Dabei berichten sie nach Angaben von chemie.de, „dass trotz sehr vieler Falschresultate (sowohl Über- als auch Unterschätzung) die Untersuchung von Sediment- oder Wasserproben mit dem bloßen Auge eine wesentliche Rolle“ einnehme. Mit dieser Methode könnten allerdings nur Partikel von einer Mindestgröße von 500 Mikrometern (0,5 Millimeter) erfasst werden. Für kleinere Teilchen müssten jedoch bereits etablierte spektroskopische Verfahren zum Einsatz kommen. Diese könnten zusammen mit ebenfalls schon erfolgreich eingesetzten thermoanalytischen Verfahren zukünftig verlässlichere Ergebnisse liefern. Doch sehen die Forscher auch an dieser Stelle noch Bedarf an Weiterentwicklung und Optimierung in Richtung Harmonisierung und Standardisierung der Prozesse. Dabei gehe es um Prozesse wie Probennahme, Identifizierung und Quantifizierung von Mikroplastik-Teilchen aus Wasser und Sedimenten.

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