Jährliche Wärme-Rekorde höchstwahrscheinlich vom Menschen verursacht
Mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit sind die jährlichen Wärmerekorde der letzten Zeit Ergebnis des vom Menschen ausgelösten Klimawandels. Ohne die Treibhausgase aus dem Verfeuern von Kohle und Öl wäre die Chance verschwindend klein, dass 13 der 15 wärmsten Jahre, die je gemessen wurden, alle in unserem noch jungen Jahrhundert verzeichnet wurden. Diese Wahrscheinlichkeit beträgt zwischen 1 zu 5000 und 1 zu 170.000, wie ein Team internationaler Wissenschaftler in einer jetzt veröffentlichten Studie zeigen konnte. Die Daten für 2015, die erst nach Abschluss der Studie eintrafen, machen diese Wahrscheinlichkeit sogar noch geringer.
„2015 ist wieder das wärmste je gemessene Jahr, und das kann kaum Zufall sein“, sagt Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, Ko-Autor der Studie. Die Wissenschaftler führten eine ausgeklügelte Analyse durch, für die Beobachtungsdaten und umfassende Computersimulationen des Klimasystems kombiniert wurden. Dieser neue Ansatz ermöglichte es ihnen, die natürlichen Schwankungen des Klimas besser vom menschgemachten Klimawandel zu trennen.
„Natürliche Klima-Variabilität lässt Temperaturen über Zeiträume von mehreren Jahren zunehmen und abnehmen, statt dass sie unberechenbar von einem Jahr zum anderen schwanken“, sagt Leit-Autor Michael Mann, Direktor des Earth System Science Center der US-Hochschule Penn State. „Das macht es schwieriger, die Wahrscheinlichkeit akkurat abzuschätzen, ob einzelne Temperaturrekorde Zufall sein können oder nicht. Angesichts des öffentlichen Interesses schien es wichtig zu sein, dies einmal wirklich solide zu berechnen und die interessante und relevante Frage zu beantworten, wie unwahrscheinlich es ist, dass die jüngsten Temperaturrekorde allein zufällig zustande gekommen sind.“