Keime im Klimawandel

Wärmere Wassertemperaturen begünstigen das Wachstum krankheitserregender Keime im Meer. Im Projekt ENVICOPAS untersucht ein deutsch-französisches Forscherteam, wie sich der Klimawandel auf bestimmte Bakterien auswirkt.

Austern und Menschen haben etwas gemeinsam: Beide können durch Bakterien der Gattung Vibrio krank werden. Der bekannteste Vertreter der Gruppe ist Vibrio cholerae – der Verursacher der schweren Durchfallerkrankung Cholera. Die Art Vibrio vulnificus kann offene Wunden infizieren und bei Personen mit geschwächtem Immunsystem im schlimmsten Fall eine lebensbedrohliche Blutvergiftung auslösen. Andere Arten rufen beim Verzehr befallener Meeresfrüchte teils schwere Lebensmittelvergiftungen hervor, wieder andere können leichte Magen-Darm-Verstimmungen verursachen, wenn man beim Schwimmen zu viel Wasser schluckt. Und dann sind da noch Vibrio splendidus und Vibrio aesturianus: Diese für Menschen unschädlichen Stämme befallen Austern. Vor allem an der französischen Atlantikküste haben sie in den vergangenen Jahren mehrfach zu Massensterben unter den kommerziell gezüchteten Weichtieren geführt.

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Im deutsch-französischen Projekt ENVICOPAS (Einfluss von Umweltänderungen auf Krankheitserreger-Systeme im küstennahen Ozean) untersuchen rund 20 Forscherinnen und Forscher unter Leitung von Dr. Gunnar Gerdts vom Alfred-Wegener-Institut – Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) auf Helgoland, wie die teils gefährlichen Krankheitserreger auf den Klimawandel reagieren. Ein Teil des Teams beschreibt die mikrobiellen Gemeinschaften, die in Austern leben, andere identifizieren Umweltbedingungen, die den Ausbruch von Krankheiten auch bei Menschen begünstigen. „In unserem Teilprojekt entwickeln wir Modelle, die das Vorkommen von Erregern im Meerwasser vorhersagen“, berichtet Feudel. Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der französischen Forschungsorganisation Agence nationale de la recherche (ANR) geförderte Forschungsvorhaben läuft noch bis 2019.

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Der vollständige Artikel finden Sie unter uol.de


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