Küstenmeere im Stress

Viele Meere vor den Küsten der Welt stehen massiv unter Druck. Der Klimawandel verändert ganze Ökosysteme in Küsten- und Schelfmeeren, dazu kommen weitere Stressfaktoren wie Überdüngung und Überfischung. All diese negativen Einflüsse wirken zusammen und verstärken sich oft gegenseitig. Darunter kann die Funktionsfähigkeit und Leistungskraft dieser für die Menschheit so wichtigen Lebensräume leiden, warnt ein Forschungsteam des Alfred-Wegener-Instituts im Fachjournal Frontiers in Marine Science. Um solche kritischen Entwicklungen besser zu verstehen und womöglich aufzuhalten, brauche man komplexere und flexiblere Computermodelle als bisher.

Ohne die Küstenmeere sähe der Speisezettel vieler Menschen deutlich ärmer aus. Immerhin liefern diese hochproduktiven Gewässer weltweit etwa 80 Prozent aller wild gefangenen Fische und Meeresfrüchte. Muscheln betätigen sich zudem als lebende Wasserfilter; winzige Algen, die als sogenanntes Phytoplankton im Wasser schweben, als Sauerstoffproduzenten. Und so gibt es noch eine ganze Reihe weiterer unersetzlicher Dienstleistungen, die diese Ökosysteme erbringen. Zumindest solange sie noch richtig funktionieren. Entsprechend haben die Vereinten Nationen den Schutz und die nachhaltige Nutzung der Meere in die Liste ihrer 17 globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals – SDGs) aufgenommen.

Wie aber lässt sich dieses Ziel in Zeiten des Klimawandels erreichen? „Das ist im Detail gar nicht so leicht zu beantworten“, sagt Dr. Sabine Horn, die sich am Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) mit der Modellierung von Küstenökosystemen beschäftigt. Das Problem ist, dass der Klimawandel die verschiedensten Facetten des Ökosystems gleichzeitig beeinflusst. Und jede dadurch ausgelöste Veränderung kann eine ganze Palette von weiteren Folgen nach sich ziehen. Das alles müsste man im Auge behalten, um die heutigen Küstenmeere einem umfassenden Gesundheitscheck zu unterziehen und verlässliche Prognosen für ihre Zukunft abgeben zu können.

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Den vollständigen Artikel finden Sie unter awi.de


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