Neue Untersuchungen bestätigen Munitionsbelastung in der Ostsee erneut

Der Meeresboden der westlichen Ostsee ist in großen Gebieten durch Altmunition belastet, die insbesondere nach Ende des 2. Weltkrieges dort versenkt wurde. Bei einer im Herbst 2020 unter der Leitung des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel durchgeführten Expedition wurden die munitionsbelasteten Gebiete in der westlichen Ostsee erneut untersucht. [...] Darüber hinaus hatte die Fahrt das Ziel, Methoden zur Objekt-Verifizierung mittels autonomer Unterwasserfahrzeuge (AUVs) zu testen. Um große Ansammlungen von Minen und versenkten Munitionskisten sichtbar zu machen, wurden Meeresboden-Fotomosaike von mehreren 1000 m² Größe generiert. Zudem wurden an Verdachtspunkten gezielt magnetische Messungen durchgeführt. Beides erwies sich als sehr erfolgreich [...]

Wie geht es nun weiter? Derzeit werden am GEOMAR weitere Projektanträge zum Thema Munition im Meer vorbereitet. So befinden sich die Anträge ProBaNNt (KI-basierte Evaluation von Räummethoden) und AMMOTRACE (In-situ Sprengstoffanalyse) in der finalen Bewilligungsphase. Ein Antrag zur Entwicklung eines Räum- und Zwischenaufbewahrungssystems wird in Kürze unter dem Namen CLEAR mit der SeaTerra GmbH in Seevetal eingereicht. Ziel ist es, eine umweltverträgliche Technologie für die Räumung von Munitionsversenkungsgebieten zu entwickeln. „Wenn der Antrag bewilligt wird, sind wir zuversichtlich in zwei Jahren mit einer ersten echten Testräumung in der Kolberger Heide zu starten“, so Dieter Guldin von SeaTerra.

Neben diesen Projekten zur Technologieentwicklung koordiniert GEOMAR das Projekt CONMAR. „In diesem Projekt integrieren wir die gesamte wissenschaftliche Expertise zu Munition im Meer in Deutschland, um die ökologischen Auswirkungen durch die chemische Belastung der Munition in Ost- und Nordsee zu bestimmen“, legt Koordinator Prof. Greinert dar. Neben Kollegen vom Thünen-Institut, dem Institut für Ostseeforschung, der Universität Rostock, dem Umweltbundesamt, dem Alfred-Wegener-Institut, Senckenberg am Meer und dem Global Climate Forum, sind das von Prof. Dr. Edmund Maser geleitete Toxikologische Institut der Universität Kiel und die Kieler Firma EGEOS GmbH Projektpartner.

Den vollständigen Artikel finden Sie unter www.allianz-meeresforschung.de


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