Neues Klimawandel-Tool für Küsten und Meere
Das Tool enthält Empfehlungen dazu, wie Anforderungen zur Anpassung an den Klimawandel an Küsten und Ozeanen in nationale Anpassungspläne (NAPs) integriert werden können. NAPs sind für alle Länder, insbesondere für Entwicklungsländer, von entscheidender Bedeutung, um ihren mittel- und langfristigen Anpassungsbedarf zu ermitteln und Strategien zu dessen Bewältigung zu formulieren. Das Tool wurde in erster Linie entwickelt, um die am wenigsten entwickelten Länder (LDCs) und kleinen Inselentwicklungsländer (SIDS) dabei zu unterstützen, Küsten und Ozeane in ihrer Planung zur Anpassung an den Klimawandel zu priorisieren, kann aber von allen Ländern genutzt werden.
Eine Überprüfung von 30 veröffentlichten NAPs ergab, dass Küsten und Ozeane bisher nur in begrenztem Umfang berücksichtigt wurden. Während einige NAPs die Bedeutung der Küstengebiete anerkennen, werden sie in anderen weitgehend vernachlässigt oder es wird sich ausschließlich auf Wirtschaftssektoren wie Fischerei und Tourismus konzentriert. Darüber hinaus gibt es nur eine begrenzte Einbindung bestehender Küsten- und Meeresmanagementstrategien, darunter das Integrierte Küstenzonenmanagement (IKZM) und die Meeresraumplanung (MSP).
Das Dokument gliedert sich in zwei Hauptteile:
• Teil 1: Die Wissensbasis: Dieser Abschnitt umfasst sechs „Wissenssäulen” und fünf „weitere Überlegungen”. Diese liefern wichtige Hintergrundinformationen und Kenntnisse, die den Ländern dabei helfen sollen, Küsten und Ozeane sowie die damit verbundenen Sektoren der blauen Wirtschaft als vorrangige Bereiche in ihre NAP-Entwicklung einzubeziehen. Die Säulen behandeln Themen wie die Auswirkungen des Klimawandels, Literaturrecherchen, Desktop-Reviews bestehender NAPs, weitere ergänzende Materialien, die Einbindung von Interessengruppen sowie Klima- und Erdbeobachtungsdienste.
• Teil 2: Praktische Leitlinien: Dieser Teil enthält praktische Schritte und Maßnahmen, die den Ländern dabei helfen sollen, die Einbeziehung von Anpassungsanforderungen für Küsten und Ozeane in den NAP-Entwicklungsprozess zu verbessern oder einzuleiten. Er ist in sechs Elemente unterteilt (Zugang, Ausgangsbasis, Erstellung, Umsetzung, Bewertung, Feedback), die mit dem kontinuierlichen, schrittweisen NAP-Umsetzungsprozess in Einklang stehen.
Das Material ist als Schnellreferenz konzipiert und bietet prägnante Informationen, häufig in Form von Tabellen oder Zusammenfassungen, mit zahlreichen Links und Verweisen für weitere Details. Es basiert auf gründlichen Recherchen und soll sicherstellen, dass Anpassungsmaßnahmen zukunftsorientiert sind und auf Klimarisiken reagieren.
Die Quellen heben hervor, dass Länder entweder Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel an Küsten und Ozeanen in ihre bestehenden NAPs integrieren können (z. B. Brasilien, St. Lucia) oder spezielle, eigenständige sektorale NAPs für Küstengebiete entwickeln können (z. B. Uruguay, Südafrika). Gründe für die Entwicklung eines speziellen sektoralen NAP sind unter anderem der bedeutende Beitrag der maritimen Wirtschaft zum BIP, die hohe Abhängigkeit der Küstengemeinden von klimasensiblen Lebensgrundlagen und das erhebliche Klimarisiko für die Küstenbevölkerung und -infrastruktur.
Das ergänzende Material begrüßt auch Feedback von Nutzenden für zukünftige Aktualisierungen und fördert einen dynamischen und fortlaufenden Prozess der Einbeziehung von Interessengruppen, um bewährte Verfahren zu integrieren.
(PM GERICS)
Weitere Informationen unter gerics.de
Originalpublikation: GERICS-Hereon (Climate Service Centre, Germany, an institute of the Helmholtz-Zentrum Hereon) & GEO Blue Planet (2025): Coastal and ocean adaptation. Recommendations to improve the inclusion of coastal and ocean adaptation in the development of National Adaptation Plans. First edition. Hamburg, Germany, GERICS-Hereon and GEO Blue Planet. Link