Neues Projekt über Eintrittspfade des Phosphors in die Ostsee

Phosphor ist neben Stickstoff einer der wichtigsten Pflanzennährstoffe im Wasser und an Land. Um das Pflanzenwachstum zu unterstützen und so den Ertrag zu optimieren, bringen Landwirte Phosphat-Dünger aus, der jedoch teilweise von den Anbauflächen in Gewäs-serökosysteme geschwemmt wird. Auch durch Industrie und Haushaltsabwässer gelangt Phosphor in die Umwelt. Ein Großteil erreicht auf unterschiedlichen Wegen das Meer, wo zu große Phosphormengen erhebliche Umweltprobleme verursachen können: Übermäßiges Wachstum von Phytoplankton führt zur Erhöhung der Wassertrübung sowie zu giftigen Algenblüten, zu akutem Sauerstoffmangel durch Zersetzung von großen Mengen pflanzlicher Biomasse und auf lange Sicht zu einem Verlust der Artenvielfalt.

Auch in der Ostsee zählt Überdüngung mit ihren Folgen zu den größten Umweltproblemen. Der Reduktion des Phosphor-Eintrags muss daher höchste Aufmerksamkeit gelten. Hier setzt das neue, mit insgesamt gut 1,4 Mio. Euro vom BMBF geförderte Verbundprojekt PhosWaM an: Ziel ist, durch Prozess- und Modellstudien die Wissensgrundlage zu Quellen, Transportwegen und Umsatzprozessen von Phosphorverbindungen zu verbessern. Im Fokus der Untersuchungen stehen das Einzugsgebiet der Warnow – mit gut 3.000 km² das zweitgrößte Einzugsgebiet, das in Deutschland in die Ostsee entwässert –, die Unterwarnow sowie die angrenzenden Küstengewässer. Anhand der Ergebnisse, ergänzt durch die Untersuchungen der Effizienz verschiedener beispielhafter Maßnahmen zur Phosphorentlastung, sollen Vorschläge zur Optimierung der Monitoringkonzepte und Maßnahmenprogramme im Sinne der europäischen Gewässerschutzrichtlinien erarbeitet werden. Neben der Zusammenarbeit der vier Hauptprojektpartner ist eine enge Kooperation mit assoziierten Partnern wie den Landesumweltämtern in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein zur Umsetzung der Ergebnisse in die Praxis vorgesehen. Auch Erfahrungen anderer Ostseeanrainerstaaten fließen über Kooperation mit dänischen und schwedischen Kollegen in das Projekt ein.

Zum Artikel auf io-warnemuende.de (gekürzt)


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