Nordsee-Fangquoten 2016: Wissenschaft empfiehlt Quotensteigerungen
Besonders erfreulich ist die Entwicklung des Nordseekabeljau-Bestandes . Der Laicherbestand hat die Zielmarke für nachhaltige Bewirtschaftung von 150.000 t in sicherer Reichweite. Die Wissenschaft empfiehlt eine Quotensteigerung um 15 % auf knapp über 40.000 t. Damit wird der angepeilte Laicherbestand im Jahr 2017 erreicht. Bereits jetzt ist der Laicherbestand wieder so groß wie in den 60er Jahren vor Beginn des "gadoid outbursts", der in den 70er Jahren zu Rekordbeständen von über 250.000 t geführt hatte. Für die nächsten Jahre sind weitere Quotensteigerungen zu erwarten, wenn die nachhaltige Befischung der letzten Jahre fortgesetzt wird. Die deutsche Quote würde demnach ca. 3.600 t betragen.
Die Nordseescholle hat einen neuen Rekord aufgestellt. Der Laicherbestand hat fast 900.000 t erreicht. Der Zielwert für nachhaltige Bewirtschaftung liegt bei 197.000 t. Die Wissenschaft empfiehlt eine Quotensteigerung um 15 % auf insgesamt 213.440 t. Für 2017 sagt die Wissenschaft voraus, dass die Marke von 1.000.000 t Elterntieren geknackt wird. Die deutsche Quote würde bei einer Umsetzung der wissenschaftlichen Vorschläge auf rund 7.900 t steigen.
Auch für den Nordseehering stehen alle Bewertungsampeln auf "grün". Die Wissenschaft empfiehlt eine Quotensteigerung um 16 % auf 555.086 t. Seit 1996 wird der Zielwert für die fischereiliche Sterblichkeit eingehalten. Der Bestand schwankt unter dem Einfluss natür-licher Faktoren um 2 Millionen Tonnen Elterntiere und wird nachhaltig befischt. Die deutsche Quote würde bei 50.000 t liegen.
Beim Seelachs empfiehlt die Wissenschaft eine Quotensenkung von 6 % auf 75.049 t. Der Bestand wird nachhaltig bewirtschaftet und schwankt ebenfalls unter dem Einfluss natürlicher Faktoren. Dieser Bestand war als erster mit dem Nachhaltigkeitssiegel des MSC zertifiziert worden. Für deutsche Fischer würden rund 6.400 t bereit stehen.
Die endgültigen Fangquoten für diese Bestände werden bei den bilateralen Verhandlungen mit Norwegen festgesetzt und erhalten Rechtskraft durch den Beschluss des EU-Ministerrates im Dezember 2015.
PM Deutscher Fischerei-Verband, weitere Informationen unter www.deutscher-fischerei-verband.de