Ozeanversauerung bedroht Dorsch-Nachwuchs im Atlantik

In zwei Versuchen ermittelten Mitglieder des deutschen Forschungsverbunds BIOACID erstmals Raten für die Sterblichkeit von Dorsch in der Westlichen Ostsee und in der Barentssee unter einem Grad der Versauerung, den die Fische gegen Ende dieses Jahrhunderts erleben könnten. Darauf aufbauende Modellrechnungen zeigen, dass die Nachwuchsproduktion auf ein Viertel bis ein Zwölftel des bisherigen Wertes sinken könnte – ein Alarmsignal für das Fischereimanagement.

Als eine der kommerziell wichtigsten Fischarten im Nordatlantik steht Dorsch (Gadus morhua) seit Jahrzehnten unter Druck. Schon mehrfach sind Bestände durch Überfischung zusammengebrochen. Ein internationales Wissenschafts-Team weist jetzt im Online-Fachmagazin PLoS ONE auf einen weiteren Stressfaktor hin: Ozeanversauerung. Löst sich zusätzliches Kohlendioxid (CO2) aus der Atmosphäre im Meer, wird das Wasser saurer – mit Negativ-Folgen für das Verhalten, das Wachstum und die Entwicklung von Fischlarven.

In zwei voneinander unabhängigen Experimenten zeigten die Forschenden, dass die Sterblichkeitsraten von Dorschlarven in der kritischen Phase zwischen dem Schlüpfen und der Ausbildung funktionaler Kiemen unter erhöhten Kohlendioxid-Konzentrationen doppelt so hoch war wie unter heutigen Bedingungen. Die Experimente wurden im Rahmen des deutschen Forschungsverbunds zur Ozeanversauerung BIOACID (Biological Impacts of Ocean Acidification) und des Projekts BIO-C3 („Biodiversity Changes – Causes, Consequences and Management Implications“) in Schweden und Norwegen durchgeführt.

Mehr Informationen unter idw-online.de


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