Qualität der europäischen Badegewässer ist nach wie vor hoch

Die Wasserqualität der Küstenbadegebiete, die zwei Drittel aller Badestellen ausmachen, ist im Allgemeinen besser als die der Binnengewässer. 2022 wurde bei 88,9 % der EU-Küstenbadegebietedie Wasserqualität mit „ausgezeichnet“ bewertet, von den Badestellen im Inland nur 79,3 %.

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Seit der Annahme der Badegewässerrichtlinie im Jahr 2006 hat der Anteil der mit „ausgezeichneter“ Wasserqualität bewerteten Badestellen zugenommen und lag in den letzten Jahren stabil zwischen 85 % und 89 % bei Küstengewässern und zwischen 77 % und 81 % bei Binnengewässern. Im Jahr 2022 machte dieser Anteil 85,7 % aller Badegewässer in der EU aus. Die Mindestanforderungen an die Wasserqualität wurden bei 95,9 % aller Badegewässer in der EU eingehalten.

Der Anteil der Badegewässer mit schlechter Wasserqualität ist in den letzten zehn Jahren zurückgegangen und ist seit 2015 stabil geblieben. 2022 machten Badegewässer mit schlechter Wasserqualität nur 1,5 % aller Badegewässer in der EU aus. Dies zeigt, dass etwaige Gesundheitsrisiken im Zusammenhang mit dem Baden in Badegewässern in Europa langsam abnehmen.

Die Qualität der Badegewässer in Küstengebieten ist aufgrund der häufigeren Erneuerung und der höheren Selbstreinigungskapazität offener Küstengewässer im Allgemeinen besser als in Binnengewässern. Darüber hinaus befinden sich viele Binnenbadegewässer in Mitteleuropa an relativ kleinen Seen und Teichen sowie an Flüssen mit geringem Wasserdurchfluss. Im Vergleich zu Küstengebieten sind diese Binnengewässer anfälliger für kurzfristige Verschmutzungen durch Starkniederschläge oder Dürren, insbesondere im Sommer.

Mehr als 1800 europäische Badegewässer, d. h. 8 %, befinden sich in Städten mit mehr als 100 000 Einwohnern, vor allem in Griechenland, Frankreich, Italien und Spanien. Diese Gewässer spielen eine wichtige Rolle für die Lebensqualität in den Städten und haben einen ökosystemorientierten Nutzen.

Hintergrund

Für die Bewertung stützt sich der [...] Bericht auf die Überwachungsergebnisse von 21 973 Badestellen in ganz Europa, die der EUA für die Saison 2022 gemeldet wurden. Dazu gehören Badegewässer in allen EU-Mitgliedstaaten, Albanien und der Schweiz. Die Überwachung muss über vier aufeinanderfolgende Badesaisons erfolgen, bevor die Badegewässer als „ausgezeichnet“, „gut“, „ausreichend“ oder „mangelhaft“ eingestuft werden können.

Zusammen mit dem diesjährigen Bericht über die Badegewässer hat die EUA auch eine aktualisierte interaktive Karte veröffentlicht, auf der die Ergebnisse für die einzelnen Badegebiete ersichtlich sind. Zudem sind aktualisierte Länderberichte sowie weitere Informationen über die Umsetzung der Richtlinie in den verschiedenen Ländern verfügbar.

Im Zusammenhang mit dem europäischen Grünen Deal und dem Null-Schadstoff-Aktionsplan prüft die Kommission derzeit, ob die Badegewässerrichtlinie noch zweckmäßig ist, um die öffentliche Gesundheit zu schützen und die Wasserqualität zu verbessern, oder ob die bestehenden Vorschriften verbessert und bestimmte Aktualisierungen, einschließlich neuer Parameter, vorgeschlagen werden müssen.

Die Badegewässerrichtlinie ist eine von mehreren EU-Rechtsvorschriften zum Gewässerschutz. Sie wird ergänzt durch die Wasserrahmenrichtlinie, die Richtlinie über Umweltqualitätsnormen, die Grundwasserrichtlinie, die Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie und die Richtlinie über die Behandlung von kommunalem Abwasser.

(PM Europäische Kommission, gek.)

Weitere Informationen unter ec.europa.eu


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