Sedimente als Nährstoff-Vermittler in arktischen Fjorden

Gletscher, die an arktischen Küsten bis ins Wasser reichen, gelten als wichtige Nährstoffquelle für Phytoplankton in der Region. Im Zuge des Klimawandels ziehen sich aber viele Gletscher aufs Land zurück. Wird dadurch auch die Nährstoffzufuhr für den Ozean geringer? Eine neue Studie unter Leitung des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel, die jetzt in der internationalen Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlicht wurde, zeigt, dass der Zusammenhang deutlich komplexer ist als bisher vermutet. Der Meeresboden vor den Gletschern spielt eine wichtige Vermittlerrolle.

Algen und andere Photosynthese betreibende Organismen im Meer sind zwar oft winzig, sie spielen aber eine große Rolle im Klimasystem der Erde. Sie binden gewaltige Mengen an Kohlenstoff und produzieren dabei rund die Hälfte des Sauerstoffs in der Atmosphäre. Um zu gedeihen, benötigt dieses sogenannte Phytoplankton neben Licht und Kohlenstoff auch Nährstoffe. Einer davon ist Eisen, das im Ozean allgemein selten ist. Im Umkehrschluss bedeutet das: Existiert irgendwo eine Eisenquelle, kann sich auch das Phytoplankton gut vermehren. 

Speziell in der Arktis sind Gletscher, die bis ins Meer reichen, eine wichtige Quelle von Eisen. Ausgerechnet die Gletscher verändern sich im Zuge des Klimawandels aber sehr schnell. Welche Auswirkungen wird das auf die Verfügbarkeit des Nährstoffs Eisen in arktischen Gewässern und damit das Phytoplanktonwachstum haben? Dieser Frage ist ein internationales Team von Wissenschaftler*innen unter Leitung des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel nachgegangen. [...]

Die Studie zeigt [...], dass [...] Sedimente eine wichtige Quelle von potentiell bioverfügbarem Eisen sind. Ebenso fand die Studie Hinweise darauf, dass ein Rückzug der Gletscher aufs Land nicht nur die direkte Nährstoffzufuhr durch die Gletscher selbst verändert, sondern auch die Prozesse in den Sedimenten dadurch beeinflusst werden. Es ist bereits bekannt, dass durch den Rückzug der Gletscher Phytoplankton weniger Wachstum zeigt und dadurch ganze Fjordökosysteme weniger produktiv werden. In der Studie konnte gezeigt werden, dass dieser Prozess auch dazu führt, dass die mikrobiellen und abiotischen Prozesse in den Fjordsedimenten verändert werden. [...]

(PM GEOMAR, gekürzt)

Den vollständigen Artikel finden Sie unter www.geomar.de


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