Südost-Rügen wird Modellregion für nachhaltigen Qualitätstourismus
Im Biosphärenreservat Südost-Rügen soll ein neues Netzwerk entstehen, das Landnutzung und Naturschutz verzahnen und miteinander in Einklang bringen soll. Dafür übergab Umweltminister Dr. Till Backhaus einen Förderbescheid in Höhe von 150.000 Euro an den Förderverein Insula Rugia e.V.
„UNESCO-Biosphärenreservate sind Modellregionen von Weltrang. Sie sind Testfeld für neue und zukunftsfähige Strategien für die umweltpolitischen Herausforderungen unserer Zeit. Dazu gehört der Erhalt der Biodiversität, das Entwickeln nachhaltiger Wirtschaftsweisen und der Umgang mit dem Klimawandel. Ziel der Landesregierung ist es, die UNESCO-Biosphärenreservate in Mecklenburg-Vorpommern in dieser Hinsicht weiter zu entwickeln und deren Arbeit durch die Verknüpfung von Forschung und Praxis zu stärken“, so der Minister.
Die Netzwerkarbeit soll dazu beitragen, die Zusammenarbeit von regionalen Akteuren im Biosphärenreservat Südost-Rügen auszubauen und zu festigen. Dabei soll den Unternehmen der Land-, Ernährungs- und Forstwirtschaft eine Schlüsselrolle zukommen. „Ziel ist, regionale Agrarprodukte mit örtlichen Freizeitangeboten zu verknüpfen, um einen nachhaltig ausgerichteten, modernen Qualitätstourismus zu fördern“, konkretisierte der Minister.
Die Vielfalt der Natur- und Kulturlandschaft, die traditionellen Nutzungsformen in Fischerei, Forst- und Landwirtschaft sollen im Rahmen dieser Entwicklung erhalten bleiben und als Alleinstellungsmerkmale stärker herausgearbeitet werden. „Es geht darum Produkte auszuwählen oder zu entwickeln, die in Vermarktung und Außenwirkung für die Region als Markenbotschafter einen besonderen Stellenwert einnehmen können“, sagte er weiter.
Auch das Thema nachhaltige Mobilität soll in der Netzwerkarbeit eine zentrale Rolle spielen. „Eine Aufgabe des Netzwerkes wird auch sein, Vorzeigeprojekte zu entwickeln, die die zukunftsfähige Mobilität für Touristen und Anwohner sichern, beispielsweise durch die Stärkung des öffentlichen Personennahverkehrs oder den Einsatz umweltfreundlicher Technologien“, erklärte Backhaus.
Das Netzwerk ist ein freiwilliger Zusammenschluss von schon bestehenden Netzwerken und neuen Akteuren aus den Bereichen Naturschutz, Landwirtschaft, Weiterverarbeitung, Vermarktung, Tourismus und Verkehr; aus in diesen Bereichen tätigen Vereinen, Verbänden und Partnern aus Wissenschaft und Forschung.
Hintergrund
Die drei Biosphärenreservate (Südost-Rügen, Schaalsee, Flusslandschaft Elbe) gehören zu den insgesamt 13 Nationalen Naturlandschaften in M-V, die insgesamt ca. 17 % der Landesfläche einnehmen.