Entwicklung nachhaltiger Schwimmkörbe zur Braunalgen-Kultivierung

In den letzten drei Jahren wurde in der Kieler Förde erstmals die Braunalge Fucus vesiculosus (Blasentang) im Rahmen einer Doktorarbeit kultiviert. Die Versuche wurden u.a. von der Studienstiftung des deutschen Volkes gefördert. Zwei Studentinnen der Muthesius Kunsthochschule Kiel tüfteln nun daran das Design der hierfür benötigten Schwimmkörbe funktionaler und nachhaltiger zu gestalten. Zu den Herausforderungen zählt es das Biofouling an den Körben zu reduzieren und beim Konstruktionsmaterial vollständig auf künstliche Polymere zu verzichten. Ziel ist es Plastik durch pflanzliche Materialien zu ersetzen. Vielversprechend ist unter anderem die Teichbinse (Schoenoplectus lacustris). Die Halme sind aufgrund ihres „Durchlüftungsgewebe“ (Aerenchym) sehr leicht und wurden in der Vergangenheit bereits als Baumaterial für Flöße, Körbe oder Matten genutzt.

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Die Teichbinse wächst auch sehr kräftig auf den schwimmenden Pflanzeninseln in der Darß-Zingster Boddenkette, im Stettiner Haff und in der Kurischen Nehrung (LiveLagoon). Jedes Jahr im September werden die Pflanzen auf den Inseln geerntet um die Nährstoffe dem System zu entziehen. Je nach Pflanzenart kann die geerntete Biomasse in verschiedenen Bereichen weiterverwendet werden (z.B. Lebensmittel-, Kosmetik-, Medizin- oder Baustoffbereich). Die geernteten Binsen direkt für die Konstruktion von schwimmenden Algenkörben zu nutzen wäre ein wertvoller Beitrag zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft.

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Die Projektarbeit wird durch EUCC, CRM (Coastal Research & Management) und die Muthesius Kunsthochschule Kiel betreut und ist Teil des Innovationsraums "Bioökonomie auf Marinen Standorten".

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