Neues Projekt zu Treibselmanagement

Treibsel ist überwiegend organisches Material, das an Land gespült wird - z.B abgerissenes Seegras und Braunalgen. Dies wird oft zum Ärgernis von Küstengemeinden und Strandbesuchern. Die Küstengemeinden, insbesondere in den touristischen Zentren, werden stark unter Druck gesetzt, um den Forderungen nach Beseitigung des Treibsels nachzukommen. Die derzeitigen Strandreinigungspraktiken sind für die Gemeinden allerdings kostspielig und stehen häufig in Konflikt mit Maßnahmen zum Schutz der Umwelt.

Das Ziel von CONTRA (Conversion of a Nuisance to a Resource and Asset) ist das Wissen über nachhaltige Bewirtschaftungen von Strandräumungen von Treibsel zu sammeln und zu verbreiten. Dazu werden in sechs Fallstudien die ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen von Sammlungs- und Wiederverwendungsoptionen geprüft und bewertet. Mögliche Nutzungen des Treibsel wären: als Dünger oder Bodenverbesserer, zur Aufzucht von Bio-Saiblingen, als Algen-Bio-Abdeckung für Deponien, für Küstenschutz und Dünenformation, zur Biogasproduktion und zur Verbesserung der Wasserqualität. Die deutschen Pilotstudien sind die Ostseebäder Sellin und Breege-Juliusruh sowie die Insel Poel, die gleichzeitig assoziierte Projektpartner sind.
Im Projekt wird ein „Tool-Kit“ für Management- und Recyclingoptionen entwickelt, das sicherstellt, dass alle Gemeinden im Ostseeraum die Forderungen der Touristen nach sauberen Stränden mit dem Umweltschutz in Einklang bringen können. Ein internationales Netzwerk von Stakeholdern soll den Wissensaustausch fördern und das Bewusstsein der Gemeinden schärfen.

Im Mittelpunkt der EUCC-D Aktivitäten wird die Aufklärung der Gemeinden und lokalen Behörden für eine nachhaltige Bewirtschaftung von Treibsel an den Ständen sein. Dabei sollen Informationsmaterialien helfen, die bedeutende Rolle von Treibsel im Ökosystem zu verbreiten. Des Weiteren werden auch sozioökonomische Auswirkungen untersucht und bewertet.

Das Projekt wird von der Universität Rostock koordiniert. Zusätzlich sind Behörden, Unternehmen, Hochschulen und NGOs aus sechs Ländern (DK, DE, EE, PL, SE, RU) aus den Bereichen Meeressysteme, Küstentourismus, nachhaltige Entwicklung sowie Verwaltungsstrukturen im Ostseeraum involviert.

Projektlaufzeit: Januar 2019 - Juni 2021
Zuwendungsgeber: EU Interreg B Programm 2014-2020, Fonds für Regionale Entwicklung - EFRE

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