Wasser- und Abwassermanagement in Marinas
Die Küsten- und Übergangsgewässer der Ostsee sind in keinem guten ökologischen Zustand und verfehlen damit die Ziele der europäischen Wasserrahmenrichtlinie und Meeresstrategierahmenrichtlinie. Hauptgrund ist vor allem der übermäßige Eintrag von Nährstoffen (und der damit einhergehende Prozess der Eutrophierung), vorwiegend aus der Landwirtschaft, aus Kläranlagen und der Schifffahrt. Auch die Freizeitschifffahrt (z.B. Sportboote, Segler) hat einen Anteil an diesem Eintrag, bspw. durch Entsorgung des Bilgenwassers (inkl. Schadstoffen, wie Motoröl) und Abwässer durch direktes Abpumpen auf See oder in Marinas. Die Freizeitschifffahrt als Urlaubs- und Freizeitgestaltung erfreut sich im südlichen Ostseeraum zunehmender Beliebtheit, viele Marinas liegen zudem in besonders sensiblen Regionen, bspw. in Landschaftsschutzgebieten. Bei den Betreibern von Marinas und Sportboothäfen und im Bootsverleih findet der umweltgerechte Umgang mit Abwässern und die Vermeidung von Schadstoffeinträgen bisher jedoch kaum Beachtung.
Daher setzt sich das Projekt „Ecomarinas“ zum Ziel, Yachthafenbetreiber bei der Entscheidungsfindung nötiger Investitionen für ein nachhaltiges, ressourcenschonendes und für die Freizeitschifffahrt leicht zugängliches und handhabbares Wasser- und Abwassermanagement zu unterstützen. Zugleich soll in der Freizeitschifffahrt (u.a. Sportvereine, Sportbootverleihe, Segler) und in der breiten Öffentlichkeit mit Hilfe von Weiterbildungsveranstaltungen und Informationskampagnen ein Problembewusstsein geschaffen und Handlungsoptionen für ein umweltgerechtes Verhalten aufgezeigt werden.
Das Projekt "Ecomarinas" läuft bis zum 30.06.2027 und wird vom EU Interreg Südliche Ostseeraumprogramm gefördert. EUCC-D ist im Projekt für die Einbindung der Interessengruppen und für die Planung und Durchführung einer Pilotstudie zur Reduktion von Nährstoffen in einer Marina zuständig.
Am 03. Juli trafen sich die Projektpartner aus Polen, Litauen, Schweden, Dänemark und Deutschland zum Online Kick-off und besprachen erste Aktivitäten, wie eine Studienfahrt zur Marina in Västervik, Schweden, und das Auftakttreffen in Gdansk, das vom 30.09. bis 02.10.2024 stattfinden wird.
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier.