Schwimmender Kräutergarten

Der erste schwimmende Ostsee-Kräutergarten wurde Ende März in Born in der Darß-Zingster-Boddenkette zu Wasser gelassen. Unser Kooperationspartner, die Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern, betreibt hier Aquakulturforschung sowohl in geschlossenen Kreislaufanlagen als auch in brackwasserbetriebenen Durchflussanlagen. Schwimmende Pflanzeninseln sind zwar kein Werkzeug der großflächigen Gewässersanierung. Sie sind jedoch für einen effektiven Einsatz an Punktquellen geeignet. Daher ist ihr Einsatz direkt hinter dem Abfluss der Aquakulturanlagen optimal. Bereits seit 2018 betreut EUCC-D dort im Rahmen des LiveLagoons Projekts schwimmende Pflanzeninseln. Typische Uferpflanzen wie Binsen, Blutweiderich oder Sumpf-Schwertlilie entziehen dem eutrophierten Gewässer über ihre Wurzeln Nährstoffe. Diese mobilen Biofilter wurden nun um einen schwimmenden Kräutergarten ergänzt.

Kalmus (Acorus calamus), Echtes Mädesüß (Filipendula ulmaria), Brunnenkresse (Nasturtium officinale), Baldrian (Valeriana officinalis), Strand-Aster (Tripolium pannonicum) und Wasserminze (Mentha aquatica) wurden von Tolksdorf & Beckers auf Hanfmatten vorgezüchtet. So konnten die sonst üblichen, importierten Kokusnussfasermatten durch regionale HFU Hanfmatten ersetzt werden. Die traditionellen Medizinpflanzen nehmen ebenfalls Stickstoff- oder Phosphor aus dem Wasserkörper auf und durch ihr Wurzelsystem gelangt Sauerstoff in das Gewässer. Zusätzlich zu ihrem Beitrag zur Gewässersanierung können sie als Heilkräuter eingesetzt werden. Gemeinsam mit dem EMB werden wir die antioxidative Wirkung und den Polyphenolgehalt der unterschiedlichen Arten analysieren.

Schwimmernder Kräutergarten HaFF

 

Weitere Informationen zu dem Projekt unter www.blauebiooekonomie.de

HaFF

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