Ostsee-Ascher: Weniger Kippen - mehr Strand

Küstenregionen sehen sich zunehmend mit dem Thema Müll im Meer konfrontiert, etwa durch angeschwemmten Plastikmüll oder liegengelassene Zigarettenkippen. Zigarettenkippen stellen in vielen Küstenorten an der Ostsee die häufigste Müllform dar, wie regelmäßige Strandsammlungen ergeben haben.

Eine Initiative der EUCC-D macht Rauchern nun Dampf: Raucher werden animiert, ihre Kippen in den „Ostsee-Ascher“ zu entsorgen statt sie im Sand auszudrücken und liegenzulassen. Der Ostsee-Ascher ist eine gut sichtbare Sammelbox für Zigarettenkippen, die unmittelbar am Strand und vornehmlich an hoch frequentierten Plätzen aufgestellt wird. Durch ihre Sichtfenster kann der Füllstand beobachtet und damit auch ein Abstimmungsergebnis zu einer aufgeworfenen Frage erzeugt werden. 

 

Der „Ostsee-Ascher“, der 2016 zum ersten Mal an der deutschen Ostseeküste zum Einsatz kam, stammt aus Großbritannien und wird dort Ballot Bin genannt. Er ist eine Kombination aus Abstimmungssystem und Aschenbecher. Das Wahlsystem fördert die Nutzung des Aschenbechers, indem der Benutzer durch die Wahl einer von zwei Antwortmöglichkeiten seine Zigarettenkippe entsorgt. Jeder Behälter hat ein Fenster, in dem die gesammelten Zigarettenkippen angezeigt werden, so dass eine Meinungsumfrage generiert wird, die sicht- und kommunizierbar ist. Damit sollen die Raucher in einer humorvollen und nicht aufgedrängten Art und Weise aus ihrer gewohnten Routine gebracht werden und eine positivere Verhaltensweise übernehmen.

Das Pilotprojekt wurde in Zusammenarbeit mit der Tourismuszentrale Rostock & Warnemünde für Warnemünde konzipiert und umgesetzt. Warnemünde setzt für seine ca. 1 Million Besucher im Jahr bereits vielfältige Maßnahmen für eine gute Strandqualität um, doch regelmäßige Beprobungen des Strandes durch die EUCC-D und das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde zeigten, dass Zigarettenkippen die häufigste Müllform am Warnemünder Strand ausmachen. So fand das Team in 2016 zwischen 2 und 18 Kippen pro 10 Quadratmeter, wobei die höchsten Mengen im mittleren Strandbereich und am Grillstand nachgewiesen wurden.

Erst 5, mittlerweile 10 Ascher stehen an Strandabschnitten mit höchster Belastung. EUCC-D begleitet die Initiative mit einem regelmäßigen Beproben der Flächen um die Ascher herum und konnte an allen Einsatzorten eine Reduktion der Belastung durch Kippen feststellen.

Weitere Standorte in Warnemünde und Hohe Düne/Markgrafenheide sollen folgen. Außerdem sind die Boxen mittlerweile in Sellin und Usedom anzutreffen. Haben Sie Ideen für weitere Standorte oder Fragen zur Initiative, nehmen Sie Kontakt zu uns auf: meeresmuell@eucc-d.de

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